Mit Ihren Bewerbungsunterlagen machen Sie Werbung für sich selbst - sie sind Ihre persönliche Visitenkarte für Arbeitgeber. Aus diesem Grund sollten Sie sich genügend Zeit für die Erstellung der Bewerbungsunterlagen nehmen. Ein paar Tipps und Vorlagen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Bewerbungen richtig schreiben
Was ist wirklich wichtig?
Das Anschreiben
Es ist das Herzstück einer Bewerbung und richtet sich direkt an dem Empfänger. Das Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein und verdeutlichen, warum gerade Sie der/die richtige Bewerber/in für die Stelle bzw. Ausbildung sind.
Bestandteile
- Absender: Neben Namen und Adresse sollten auch Telefonnummer und eventuell E-Mail-Adresse genannt werden.
- Adresse des Empfängers: Sie sollte so positioniert sein, dass das Anschreiben (theoretisch) in einen Fensterumschlag passt. Firmennamen müssen unbedingt ausgeschrieben werden.
- Datum: Bei der Reihenfolge Tag-Monat-Jahr ist der Monatsname auszuschreiben. Ansonsten ist auch die Schreibweise Jahr-Monat-Tag zugelassen. Das Datum schreibt man auf der rechten Seite.
- Betreffzeile: Die konkrete Absicht sollte formuliert werden - also nennen Sie unbedingt das Wort "Bewerbung" und die Bezeichnung der Stelle. (Bsp. Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Bankkauffrau)
- Anrede: Die Personaler haben es am liebsten, wenn Sie persönlich angeschrieben werden - vermeiden Sie also "Sehr geehrte Damen und Herren". Ein Anruf bzw. eine Nachfrage bei dem Unternehmen ist viel sympathischer als ein falscher Name oder eine unpersönliche Anrede. Nach der Anrede folgt ein Komma.
- Text: Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche - das wären:
- persönliche Beweggründe,
- berufliche Ziele sowie
- Ihre Kompetenzen und
- das Interesse darstellen, das im Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Position steht.
- Abschluss: Das Anschreiben endet immer mit der Formel "Mit freundlichen Grüßen". Darunter unterschreiben Sie handschriftlich am besten in der Farbe Blau.
- Anlagen: Der Vermerk "Anlagen" wird unter die Unterschrift gesetzt. Falls noch Platz ist können Sie die einzelnen Dokumente auflisten - dies ist aber kein Muss.
Der Lebenslauf
Im Lebenslauf geben Sie stichpunktartig einen Überblick über Ihre Lebenssituation. Der Arbeitsgeber bekommt dadurch ein erstes Bild von Ihnen. Darüber hinaus stellen Sie dem Unternehmen dar, welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Qualifikationen Sie ihm bieten.
Tipp: Mit einem guten Bewerbungsfoto im Lebenslauf, kann man sich positiv hervorheben.
Checkliste - das gehört in einen Lebenslauf
Kapitel | Was ist zu berücksichtigen? |
Überschrift "Lebenslauf" | Verwenden Sie eine größere Schrift. |
Eventuell Bewerbungsfoto | Verwenden Sie ein Foto von einem Profifotografen. |
Persönliche Daten |
Vorname und Nachname Anschrift Kontaktdaten wie Telefonnummern und E-Mail-Adresse Geburtsdatum Geburtsort Optional: Angaben zu Familienmitgliedern |
Bisherige berufliche Situationen | Wenn Sie bereits über eine Ausbildung, ein Studium oder andere berufliche Erfahrungen verfügen, so geben Sie diese hier an . Führen Sie dabei die aktuellsten Informationen zuerst auf. |
Schulbildung | (Voraussichtlicher) Schulabschluss; schreiben Sie Ihre Abschlussnote dazu, wenn sie schon feststeht. Die Schullaufbahn wird mit der aktuellsten Station beginnend aufgeführt. |
Praktika und Nebentätigkeiten | Führen Sie Praktika, Neben- und Ferienjobs sowie Aushilfstätigkeiten auf. Auch hier beginnen Sie mit der aktuellsten Aktivität. |
Besondere Kenntnisse | Fremdsprachenkenntnisse Computerkenntnisse Auslandsaufenthalte, Fortbildungskurte etc. |
Hobbys | Geben Sie maximal drei bis vier Freizeitaktivitäten an. Angaben wie "Party", "Feiern" oder "Computer spielen" sollten Sie vermeiden. |
Sonstiges | Ehrenämter und Mitgliedschaften Aktivitäten in Verbänden oder Vereinen Auszeichnungen |
Ort, Datum und Unterschrift | Achten Sie darauf, dass das Datum auf dem Lebenslauf mit dem auf dem Anschreiben identisch ist. Unterschreiben Sie handschriftlich und benutzen Sie möglichst einen blauen Stift. |
Nicht nur Schulwissen zählt
Dass Schulnoten nur eine begrenzte Aussagekraft haben, erkannten auch viele Betriebe und Unternehmen. Dann wurde der Einstellungstest (auch Eignungstest genannt) eingeführt, um den Bewerber zu finden, der am besten ins Unternehmen bzw. auf die ausgeschriebene Stelle passt.
Neben der fachlichen Eignung werden meist auch Persönlichkeitseigenschaften wie der Umgang mit Stress oder die Konzentrationsfähigkeit getestet.
Wer die erforderlichen Kompetenzen unter Beweis stellt ist dann meist einen Schritt weiter. Dies ist in der Regel ein Vorstellungsgespräch.
Was wird in so einem Test abgefragt?
Einen einheitlichen Test gibt es nicht - die Tests sind meist auf den Betrieb zugeschnitten.
Gemeinsame Merkmale aller Tests sind:
- Sie setzen sich immer aus verschiedenen Aufgabentypen zusammen.
- Mit den Aufgaben werden unterschiedliche Kenntnisse und Fähigkeiten geprüft.
- Die Aufgaben sind häufig unter Zeitdruck zu lösen.
- Meist sind die einzelnen Tests so umfangreich, dass sie in der vorgegebenen Zeit nicht gelöst werden können. Damit soll geprüft werden, wie derjenige auf Stress reagiert, mit Frustration umgeht und wie er arbeitet.
Geprüft werden meistens folgende Bereiche:
- Allgemeinbildung meistens mit Multiple-Choice-Aufgaben
- kognitive Fähigkeiten mithilfe von Intelligenztests (z.B. logisches Denken, abstrahieren, Sprachverständnis, räumliches Denken)
- Leistungsfähigkeit mithilfe von Konzentrationstests (Ausdauer, Geschicklichkeit sowie mathematische und orthografische Kenntnisse)
Übrigens: Unseren Einstellungstest können Sie online von Zuhause aus absolvieren. Unser Ziel ist dadurch die Nervosität zu senken und die Produktivität zu steigern.
Tipps für das Gespräch
- Informieren Sie sich vor dem Termin über das Unternehmen (z.B. auf der Homepage).
- Seien Sie immer etwas früher da und melden Sie sich am Empfang mit Namen an.
- Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist sehr wichtig und macht einen ersten guten Eindruck.
- Seien Sie immer freundlich und offen.
- Geben Sie die Schuld für schlechte Schulnoten, eine abgebrochene Ausbildung oder Lücken im Lebenslauf nicht dritten Personen.
- Lassen Sie Ihren Gesprächspartner immer ausreden und unterbrechen Sie ihn nicht.
- Halten Sie während des gesamten Gespräches Blickkontakt zu allen beteiligten Personen und achten Sie auch auf Ihre Haltung.
- Achten Sie auf Ihre Körpersprache - vermeiden Sie verschränkte Arme oder geballte Fäuste und zappeln Sie nicht herum.
- Sprechen Sie klar, deutlich und langsam. Achten Sie auch auf Ihre Lautstärke.
- Schalten Sie vor Beginn des Gespräches das Handy aus und spucken Kaugummis u.Ä. aus.
Wie läuft so ein Gespräch ab?
Grundsätzlich hat jedes Vorstellungsgespräch folgende Struktur:
- Begrüßung mit Handschlag
- Gesprächseinstieg mit Vorstellung aller Teilnehmer und Auflockerung
- Vorstellung des Unternehmens
- Eigene Vorstellung
- Fragen an Sie, meistens zu den Themen:
- Gründe für die Berufswahl,
- Einstellung zur Arbeit,
- Verhalten in Konfliktsituationen,
- Gründe für gute oder auch schlechte Schulnoten,
- wenn vorhanden, Gründe für Lücken im Lebenslauf,
- Beziehung zu Mitschülern, Lehrern usw.
- Ihre Fragen (denken Sie sich unbedingt vorher Fragen aus)
- Weiterer Verlauf im Bewerbungsverfahren
- Verabschiedung (bedanken Sie sich für das Gespräch)